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Nr. 2532 | *BEST-OF* EPPLI MÜNZAUKTION - Die Auktion findet ohne Publikum statt!

Eppli Münzauktionen, Heilbronner Straße 9-13 , DE-70771 Leinfelden-Echterdingen  

Samstag, 28. März 2020

Abgeschlossen | Präsenzauktion

Katalognummer: 19 / Postennummer: 978048

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847) – Abschrift eines als verschollen

Startpreis (inkl. Aufgeld): 520 EUR

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Ergebnis:
520 EUR

geltenden Briefes des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdys an den Lehrer, Kantor und Dirigenten des Liederkranzes Isny, JOHANNES ESPENMÜLLER (1809-1871). Das Gegenstück, also Espenmüllers Brief an Mendelssohn, befindet sich heute in der Bodleian Library Oxford. Dieser hier angebotene Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847, wenige Wochen vor seinem Tod, wurde im Original letztmalig anlässlich eines Festkonzertes zum 90. Liederkranz-Gründungsjubiläum am 2. Oktober 1927 in Isny zur Einsicht ausgelegt. Seitdem gilt er als verschollen. Der hier angebotene, als Abschrift vorliegende Brief Mendelssohns trägt dazu bei, als Quellenfund eine Lücke innerhalb der Musikwissenschaft und Mendelssohn-Forschung zu schließen. Er stellt eine willkommene Quelle zur Diskussion über die Einführung des vierstimmigen Gemeindegesangs in Württemberg nach Schweizer Vorbild im Allgemeinen sowie zum hohen Ansehen und zur Beziehung Mendelssohns zum deutschen Südwesten im Besonderen dar. Dies bestätigt der wissenschaftliche Leiter des Forschungszentrums des Deutschen Chorwesens an der Universität Würzburg, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, und äußert sich weiter zu diesem nach Jahrzehnten wieder aufgetauchten und hier angebotenen Brief wie folgt: "Am 13. September 1847, wenige Wochen vor dem Tod Felix Mendelssohn Bartholdys, wandte sich der Lehrer, Kantor und Dirigent des Liederkranzes Isny, Johannes Espenmüller (1809-1871), an den Komponisten, um ihn um ein Gutachten für Choralsätze zu bitten, die er für ein Gemeinde-Choralgesangbuch angefertigt hatte. Seinem Schreiben hatte er ein Notenblatt mit einigen Beispielsätzen beigefügt. Der Antwortbrief Mendelssohns vom 30. September 1847 war 1927 noch erhalten und anlässlich eines Festkonzerts des Liederkranzes Isny am 2. Oktober 1927 auch für Interessenten zur Einsicht aufgelegt worden, wie aus einer Bemerkung im Programm zu entnehmen ist. Dort findet sich auch der Zusatz: "Der Brief gibt uns nicht nur Aufschluß über (leider verlorengegangene) Arbeiten Espenmüllers, er zeigt insbesondere auch den großen Menschen Mendelssohn in seiner feinen und vornehmen Art." Diese Information ist insofern von Bedeutung, als Mendelssohn in dem nun durch eine Abschrift aus fremder Hand wiederentdeckten Schreiben an Espenmüller direkt Bezug nimmt auf das Notenblatt, in dem er mit Bleistift satztechnische Anmerkungen eingetragen hatte. Doch auch wenn dieses wichtige Notenblatt vermutlich schon 1927 nicht mehr vorhanden war, lassen weitere Details im Brief Mendelssohns klar erkennen, dass er sich für das erbetene Gutachten viel Zeit genommen hatte, da die Beobachtungen, Hinweise und Korrekturvorschläge über Details hinausgehen und grundsätzliche Aspekte in den Blick nehmen. So etwa, wenn er sich "auf die ganze Schreibart des Choralbuchs" bezieht. Darüber hinaus kann man der zitierten Würdigung Mendelssohns als einer großen Persönlichkeit mit herausragenden menschlichen Qualitäten nur zustimmen. In seinem Brief an Espenmüller formuliert der Komponist seine Kritik stets in einer Art, die in der Tat auf eine bemerkenswerte Sensibilität selbst im Umgang mit unbekannten Lehrer-Kantoren schließen lässt. Er hatte verstanden, mit welchen Hoffnungen sich der Lehrer-Kantor aus Isny an die für ihn höchste Autorität auf diesem musikalischen Gebiet gewandt hatte. Bezeichnenderweise schickte er Johannes Espenmüller auch ein beigelegtes Päckchen mit einem Honorarangebot ungeöffnet wieder zurück. Nicht zuletzt jedoch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nur wenige Jahre nach der außerordentlichen Wertschätzung Felix Mendelssohn Bartholdys 1927 als "großen Menschen" von nationalsozialistischer Seite die vollständige Ablehnung Mendelssohns betrieben wurde, stellt der Brief des Komponisten auch in wirkungsgeschichtlicher Hinsicht ein wichtiges Zeitdokument dar." Der Brief ist mehrfach gelocht und mittig gefaltet, partiell etwas fleckig, Maße ca. 19 x 14,5 (im gefaltenen Zustand), deutliche Altersspuren und durch die Lochungen beschädigt.

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847) - A copy of a letter from the composer Felix Mendelssohn Bartholdy, which is considered lost, to the teacher, cantor and conductor of the Liederkranz Isny, JOHANNES ESPENMÜLLER (1809-1871). The counterpart, Espenmüller's letter to Mendelssohn, is now in the Bodleian Library Oxford. This Mendelssohn's letter of reply from September 30, 1847, offered here a few weeks before his death, was last shown for inspection for the last time on the occasion of a festive concert on October 90, 1927 in Isny, on the occasion of the 90th anniversary of the founding of the Liederkranz. Since then he has been considered lost. The copy of Mendelssohn's letter offered here helps to close a gap in musicology and Mendelssohn research as a source. It is a welcome source for the discussion about the introduction of the four-part parish chant in Württemberg based on the Swiss model in general, as well as for the high reputation and relationship Mendelssohn has with the German southwest in particular. This is confirmed by the scientific director of the Research Center for German Choral Studies at the University of Würzburg, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak. (...). The letter is perforated several times and folded in the middle, partially a bit stained, dimensions approx. 19 x 14.5 (when folded), significant signs of age and damaged by the perforations.

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